Vom Tabak zur Zigarre, ein Weg mit vielen Stationen

Vom Tabak zur Zigarre, ein Weg mit vielen Stationen

FAOL Team

Eine gute Zigarre ist ein Produkt, das viel Handarbeit verlangt, vom Pflanzen des Tabaks bis zum Anzünden und Geniessen der fertigen Zigarre.

Wenn man Tabak sagt, denkt man Kuba. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Das wichtigste Tabakland in Südamerika ist Brasilien. Dort, in der nordöstlichen Provinz Bahia liegt die bedeutendste Anbauregion Mata Fina. Hier wachsen die dunklen, manchmal beinahe schwarzen Mata Fina Deckblätter.

Cigar Rolling

Die Tabakproduktion, Handarbeit unter der heissen Sonne

Die Pflanzer müssen das Tabaksaatgut sorgfältig ausbringen. Es darf nicht weggeschwemmt und muss vor der Sonne geschützt werden. Die Körner sind klein – ein Gramm ergibt etwa 10`000 Körner. Nach ca. sechs Monaten ist der Tabak zum Ernten bereit. In der Zwischenzeit pflanzen die Landarbeiter die kleinen Sprösslinge um, häufen die Erde um den Stängel auf und schneiden die Blüten der Pflanzen ab. 

Die Ernte des Zigarrentabaks beginnt im vorreifen Stadium. Der Zucker- und Stärkegehalt soll so tief wie möglich sein. Die Durchführung der Ernte ist je nach Land unterschiedlich. In Nicaragua brechen die Pflanzer gleichzeitig drei bis vier Blätter von der Pflanze ab. In Brasilien schneidet man die ganzen Pflanzen mit Stängel.

Trocknen, Fermentieren und die Lagerung, Erfahrung ist hier entscheidend, die Zeit bring das Aroma

Cigar Rolling

Nach dem Ernten muss die Tabakpflanze getrocknet werden. Das dauert bis zu sechs Wochen. Die extra luftigen Tabakhäuser mit ungewöhnlicher Innenraumstruktur schützen die Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung. Die Pflanzer regulieren den Eintritt der trockenen Luft durch Lüftungsklappen. Diese ermöglichen den Eintritt von Sonnenlicht, welches die braune Verfärbung der Blätter ergibt. Die chemischen Vorgänge sind beim Trocknen viel intensiver als in der nachfolgenden Fermentierung.

Das Fermentieren ist der grundlegendste und wichtigste Prozess der Tabakverarbeitung. Er wird oft zwei bis sogar drei Mal wiederholt. Die Fermentation baut Zucker, Stärke und Gerbsäure ab und reduziert den Nikotingehalt. Die Aromen treten durch den sich abbauenden Eiweissgehalt nun in den Vordergrund. Genau das erwartet der Aficionado von einer guten Zigarre. Hersteller ohne eigene Pflanzungen kaufen meistens einmal fermentierter Tabak. Er führt das zweite Fermentieren am Herstellungsort selbst aus. Hier trennt er die verschieden grossen und dicken Blätter wegen der unterschiedlichen Fermentationsdauer. Das Kontrollieren des Fermentierens bedarf langjähriger Erfahrung. Wird zu lange fermentiert, verfault der Tabak-die Arbeit war für nichts und die Ernte ist futsch. Bei zu kurzem Fermentieren kann der Prozess nochmals gestartet werden.

Nach dem Fermentieren fehlen noch zwei Schritte bis wir die fertige Zigarre in die Hände nehmen können, das Lagern und Herstellen. Als nächstes wird der fermentierte Tabak gelagert. Die konstante Luftfeuchtigkeit ist bei der Lagerung der wichtigste Faktor und sorgt für die weitere Entwicklung der Aromen. Diese bestimmen den Geschmack einer Zigarre und machen sie einzigartig. Die Reifelagerung kann einige Jahre dauern.

Cigar Rolling

Unsere Zigarre, ein Kunstwerkt in der Natur gewachsen und von Hand hergestellt

Jetzt ist unser Tabak bereit, geschickte Hände stellen daraus eine wunderbare Zigarre her. Die brasilianischen Zigarren aus Bahia werden aus ganzen Tabakblättern von Hand gerollt. Erfahrene Meistern wählen den Tabak optimal aus und mischen diesen für ihre Produktion sorgfältig zusammen. Das Rollen von Hand und die abgestimmte Mischung garantiert den gewünschten, gleichmässigen Geschmack, von Anfang bis ans Ende. Dona Flor bietet fast alle Formate mit einem dunkelbraunen Mata Fina Deckblatt Mata an. Das gilt als das teuerste Deckblatt der Welt. Die Mata Fina Deckblätter geben den fertigen Zigarren etwa 50 Prozente des Geschmackes. Mata Fina setzt sich aus erdigen Schokolade- und Kakaonoten zusammen.

Ein exzellentes Stück dunkle Schokolade, in aller Ruhe zusammen mit einer Puro Mata Fina Zigarre geniessen zu können, das ist Genuss pur - versuch es!

Falls sie es einmal selbst versuchen wollen: Zigarren selbst machen – Schritt für Schritt

Benötigte Utensilien:

  • Schneidebrett
  • Rundmesser
  • Sprühflasche
  • Wasser
  • Zigarrenkleber
  • Zigarrenpresse
  1. Sortieren Sie alle Blätter gründlich vor. Die Tabakblätter werden ihrer Qualität nach der Einlage, dem Umblatt und dem Deckblatt zugeordnet. Wenn der gesamte Tabak sortiert wurde, kann es losgehen.
  2. Besprühen Sie sämtliche Tabakblätter vorsichtig mit etwas Feuchtigkeit, damit diese sich besser rollen lassen.
  3. Entfernen Sie anschließend behutsam alle Blattstiele. Hier bedarf es besonderer Vorsicht, damit keines der Blätter einreißt.
  4. Falten Sie – je nach Größe und Format der gewünschten Zigarre – entsprechend viele Tabakblätter der späteren Rauchrichtung nach zur Einlage.
  5. Umwickeln Sie nun mit den sogenannten Umblättern die Einlage. Dabei ist darauf zu achten, die Tabakstreifen selbst so zu drehen, dass sie weder zu locker noch zu fest an der Einlage anliegen und auch das benachbarte Umblatt nicht zu stark verdecken. Einlage und Umblatt ergeben zusammen die "Puppe", auch Wickel genannt.
  6. Die Puppe wird mithilfe der hölzernen Pressapparatur in ihre eigentliche Form gebracht – man spricht hierbei vom „Format“ einer Zigarre. Tipp: Für Einsteiger, die erst damit begonnen haben Tabak selbst zu drehen, eignet sich vor allem das Format "Corona". Eine Corona ist gerade, nicht allzu groß und leicht zu rollen sowie zu rauchen.
  7. Bevor das Deckblatt an den Rändern mit Zigarrenkleber versehen und anschließend herumgewickelt wird, wird der überstehende Tabak der Puppe durch einen sauberen Schnitt entfernt. Und schon steht dem Rauchgenuss nichts mehr im Wege.

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